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I'm A Nurse


In dem Buch von Franziska Böhler geht es um ihre Erfahrungen als Krankenschwester in den Verschiedenen Bereichen, die sie schon erlebt und durchgemacht hat. Ich bin selbst in einem Krankenhaus angestellt. Ich arbeite dort in der Notaufnahme und wollte dieses Buch auch genau deshalb lesen. Es interessiert mich, wie andere unsere Situation so sehen, wie es in anderen Krankenhäusern so abgeht. Aber ich muss sagen, ich bin sehr enttäuscht von dem Buch. Hätte ich dieses Buch gekauft, um mich für eine Ausbildung zu entscheiden und zu schauen, wie es so in dem Beruf abgeht, dann hätte ich meine Bewerbungen, für den Ausbildungsberuf der Krankenpflegerin, storniert und hätte mir schleunigst was anderes gesucht. Natürlich weiß ich nicht, wie es in anderen Krankenhäusern abgeht, aber ich finde es nicht gut, dass alles so negativ dargestellt wurde. Klar läuft vieles schief, vor allem in der Politik, die gemacht wird, aber so, wie es hier hingestellt wird, läuft gar nichts. Und das stimmt absolut nicht! Geburten wurden hingestellt, als gäbe es nur schlimme, schmerzhafte und als würde man das selbst durchstehen müssen. Das gibt es sicher, aber eben nicht überall. Menschen sind alleine gestorben, weil die Pfleger keine Zeit hatten. Das gibt es sicher, aber eben nicht überall. Viele Dinge sind schlimm, wir haben nicht genug Zeit für Patienten, aber das stimmt auch nicht immer. Pflegekräftemangel besteht, wir anderen arbeiten uns kaputt, Ja, das stimmt. Aber in jeder Klinik läuft es anders. Hier hatte ich das Gefühl, dass alles unter einen Hut gepackt wird. Dass es überall so läuft, dass jede Klinik unterbesetzt ist und deshalb Menschen alleine sterben müssen, dass man deshalb nicht mitbekommt, wenn jemand um sein Leben schreit. Dass Menschen in ihrem eigenen Dreck liegen gelassen werden müssen, weil anderes gerade wichtiger ist. JA! So kann es abgehen, aber doch nicht überall! In unserem Klinikum geht es so nämlich nicht ab! Wir haben auch Personalmangel und wir arbeiten auch am Limit, aber doch nicht immer! Es gibt auch schöne Tage, schöne Momente und ich hatte schon immer Zeit mich auch mal mit einem Patienten über sein Leben zu unterhalten, obwohl ich mich auch noch um andere kümmern musste. Was ich sagen will ist, dass der Titel mit dem Inhalt absolut nicht übereinstimmt. Der Titel sagt „Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe – trotz allem“, doch so negativ wie hier geschrieben wird, ist da nicht mehr viel Liebe für den Beruf. Tja und dann gab es eine Stelle, die mich wirklich sauer gemacht hat. Es wird über alle geredet, Krankenpfleger, Altenpfleger, Palliativschwestern und auch Kinderkrankenschwestern. Und genau beim letzten Punkt musste ich mich zusammenreißen das Buch nicht sauer in eine Ecke zu schmeißen. Eine Leserin, die auf einer Kinderstation arbeitet, beschwert sich, dass eben nicht ausreichend Personal da ist. Dass sie jetzt „sogar MFAs (Medizinische Fachangestellte) einstellen…“ SOGAR?! Ich bin MFA und ich habe bei einem Kinderarzt gelernt, nur so als Beispiel. Ich arbeite in der Notaufnahme und werde oft dazu geholt, wenn es um Kinder geht. Ich hätte kein Problem auf einer Kinderstation zu arbeiten, genauso wenig, wie Kolleginnen von mir. Die Pauschalisierung war nicht fair und hat mich sehr verletzt. Als wären wir schlechter als die Pfleger. Als könnten wir nichts. Und es wurde nicht verbessert, darüber wurde dann mit keinem weiteren Wort mehr drüber gesprochen. Diese Aussage wurde einfach so stehen gelassen. Ich versuche immer das Positive zu sehen, wenn mir ein Buch nicht gefällt, aber in diesem Buch gab es genau 5 Positive Seiten. Das ist mir persönlich zu wenig. Es tut mir wirklich leid, aber mich hat das Buch sehr sauer und traurig gemacht. Es wird sich aufgeregt, dass nicht genug Personal da ist, aber das, das da ist, ist anscheinend auch nicht recht… Mehr möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr dazu sagen, weil ich mich noch viel mehr aufregen könnte. Ich bin ehrlich gesagt einfach nur enttäuscht. Es ist nicht alles schlecht, vieles läuft nicht gut, aber eben nicht alles. Es gibt positives und negatives, aber nur das negative aufzuzeigen ist einfach nicht schön und wird den Pflegekräftemangel nicht bekämpfen. Von mir gibt es 2/5 Sterne

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